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Phot. M.-G.-M.

Weshalb ich in                         
GRETA GARBO
                         verliebt bin

Von John Gilbert,
ihrem Partner und jetzigen Gatten

Sternenleuchtender Nachthimmel der Sahara – Morgendämmer und das leuchtende Weiß hochragender Schneegipfel – eine wilde Blume im englischen Wald – hellfarbige Orchidee inmitten tiefgrünen Dschungeldickichts – Greta garbo, die Verkörperung jedes einzelnen und von allem. Wer kann ihr Wesen fassen? Und ich kenne sie, kenne sie sehr gut.
     Halb war ich in sie verliebt, oder war es vielleicht schon ganz, als ich sie das erste Mal sah. Und doch weiß ich auch heute von ihr noch nicht mehr, als wie ich die Wogen kenne, die in Santa Monica vorbeirauschen, wo wir badeten, wie ich den Wind kenne, der über die Hügel streicht, auf denen wir Seite an Seite ritten.
     Als ich mit ihr in dem Film „Das Fleisch und der Teufel“ zusammenarbeitete, erkannte ich, mit welch ungeheurer Intensität sie spielen konnte. Sie war eiskalt und glühend zugleich in ihrer Darstellung. Während einer Szene mußten wir beide knien. Als sie ihr Gesicht hob, sah ich einen so unendlich zärtlichen, liebevollen Blick in ihren Augen, der mich aufs tiefste rührte. Nach der Aufnahme brach sie zusammen. Erschöpft weinte sie vor innerer Erschütterung.
     Eines Tages warteten wir vergeblich auf sie zur Aufnahme. Ich fuhr mit dem Wagen nach ihrer Villa. Sie kam gerade über die Sandhügel geritten und mußte offenbar meinen Ärger erkannt haben, denn sie kam nahe heran, sah mich aus ihren blauen Augen strahlend an und lächelte. „Verzeihen Sie“, sagte sie in ihrem gebrochenen Englisch, „aber ich war gestern auf einer Jazzgesellschaft. Ich   m u ß t e   heute morgen schwimmen gehen, um den ganzen gestrigen Tag fortzuspülen. Und jetzt wollen wir uns an die Arbeit machen.“
     Gesellschaften sind ihr zuwider, sie liebt die Stille. Draußen im Regen und Sturm über die Hügel wandern, das ist ihre Freude. Sie liebt Schwimmen, Reiten und Autofahren.
     Welche Rollen liegen ihr am besten? Jedenfalls keine Vampirrollen. Sie haßt sie. Sie spielt gern die erfahrene Frau von Welt im europäischen Stile. Obwohl man Greta keinen „Vampir“ nennen kann, wird sie doch stets, ohne es selbst zu wollen, die lockende Frau sein, für die die Männer sich ohne Besinnen ins Unglück stürzen, nur um einen einzigen lieben Blick, ein einziges liebes Wort zu erhalten.
     Seltsam ist das Wesen dieser Blüte aus Schwedens waldbestandenen Bergen, eine Frau, die Männer niemals ganz verstehen werden. Vielleicht – vielleicht verstehen sie sich selber kaum …

Angelo-American N. S. Copyright

 

from:   Sherl's Magazin     Oktober   1928
© Copyright by   Sherl's Magazin

 

 

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