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Glanz und Geheimnis der
GARBO

Flucht ohne Ende
·  Ein Tatsachenbericht von Jean Améry  ·

 

F l u c h t   o h n e   E n d e :
Eine der Aufnahme Greta Garbos, wie sie in
Abständen in den letzten Jahren immer wieder
durch die Presse der Welt geistern. Ob sie in
London, Paris oder, wie hier, in Rom aufge-
nommen sind, sie zeigen immer eine etwas
nachlässig gekleidete Frau ohne jedes
make-up, mit dunkler Brille und gequälten
Zügen, die nur den einen Wunsch zu haben
scheint: Ruhe und Alleinsein.

Aufnahme A. P.

 

Das ständige Anwachsen der Publikums-Begeisterung hält noch an. Während die nächsten Filme der Garbo laufen. In der „Kameliendame“ mit Robert Taylor ist sie Dumas' süße, zärtliche hinsterbende Marguerite Gautier, in „Gräfin Walewska“ die stolze polnische Patriotin, die ihren Stolz um der Liebe willen dem Kaiser Napoleon opfert. Ihr Ruf als „Göttliche“ Ist solide unterbaut: Im Starkreise des ersten Filmunternehmens der Welt, der Metro-Goldwyn-Mayer, ist sie weiterhin die Erste. Da ist keine Schauspielerin, die ihr diesen Rang streitig machen wollte. Die meisten vermeiden es sogar klug, sich mit ihr auch nur zu vergleichen.

 

D i e   l a c h e n d e   G a r b o :
Der häufig geäußerte Publikumswunsch nach einer
heiteren lachenden Garbo erfüllte sich in ihren
beiden letzten beiden Filmen. Das be-zaubernde
Lustspiel „Ninotschka“, das Ernst Lubitsch bereits
1939 inszenierte und das zeigt, wie eine
„linientreue“ Sowjetagentin über die Liebe ihre
„Weltanschauung“ vergisst, gewann nach dem
Kriege durch die politischen Umstände eine
unerwartete Aktualität. Es war ihr letzter großer
Erfolg. Die darauffolgende Verwechslungskomödie
„Die Frau mit den zwei Gesichtern“ fand. Trotz
Greta Garbos vergnüglicher Doppelrolle, nur eine
lauwarme Aufnahme beim Publikum. Das Bild zeigt
sie in diesem Film mit Melvyn Douglas, der auch
ihr Partner in „Ninotschka“ war.

Aufnahme IFF

 

     Inmitten all dieses Ruhmesglanzes wird sie jedoch immer eindeutiger das, was sie auch heute noch ist: die Frau, die vor jeder Berührung mit der Öffentlichkeit geradezu einen physischen Ekel zu haben scheint, die nach den Presseinterviews schaudernd sagt: „Nun weiß ich, wie den Tieren im Zoo zumute ist, wenn die Leute sie Sonntags anstarren und mit Spazierstöcken necken…“ Die Zeit bricht an – wir sind nun in den späten Dreißiger Jahren –, wo die Frage nach ihrem „Rätsel“ nicht mehr in die Kategorie Klatsch, sondern in die der Psychologie gehört. Hier geben wir das Wort einem der wenigen, der sie persönlich sehr gut kennt, dem schon einmal erwähnten englischen Hof-photographen Cecil Beaton.
     Dieser Cecil Beaton, Maler, Innenarchitekt, Schauspieler, Schriftsteller und Photograph des englischen Hofes, ist eine der interessantesten Persönlichkeiten unserer Zeit: ein wunderbar aussehender Gentleman, dazu brillanter Sportler, Weltmann und feinnerviger Psychologe. Dieser erstaunliche „Photograph“, der Greta während vieler Jahre aus der Ferne verehrte und heute zum Kreise ihrer Intimen zählt, schreibt: „Sie hat Sinn für Humor, sogar für Lustigkeit, aber sie ist dennoch unglücklich, neurasthenisch, morbid (weil sie zu etwas gemacht wurde, was sie nicht ist…), ein gesundes Bauernmädchen wurde der Welt als exotische Spionin präsentiert… man jagte sie, bis sie überempfindlich wurde, so dass sie oft weint und imstande ist, sich für Tage selbst vor ihrem Mädchen zu verbergen… sie interessiert sich für niemand mehr im besonderen. Sie wurde so diffizil und so egozentrisch wie eine Invalide… sie ist unfähig zu lieben…“

 

Der Magier der Töne
     Unfähig, wirklich? Man wird es wieder und wieder behaupten. Im Jahre 1938 wird ihr Name in der Welt mit dem des großen Dirigenten Leopold Stokowski in Verbindung gebracht. Die beiden haben sich schon vorher gekannt, nun aber sieht man sie häufig miteinander. Stokowski ist ein seltsamer Zauberer der Musik, der das klassische Orchester um javanische Gongs und indische Tempelglocken bereicherte, der den Amerikanern Schönberg zuzumuten wagte es gleichzeitig nicht verschmähte, in einem Film Liszts Zweite Ungarische Rhapsodie recht „photogen“ zu dirigieren. Dieser in England geborene Sohn eines polnischen Vaters und einer irischen Mutter ist ein unwahrscheinlich populärer Star des Dirigentenpultes. Er dirigierte als erster ohne Taktstock. Er ist einer der bestangezogenen Männer der Staaten. Sein Haar schimmerte wie Platin zwischen weiß und blond. Seine Augen sind überirdisch blau.
     Als Greta Garbo und er einander treffen, ist sie 33 und er 56 Jahre alt. Wiederum, wie einst in Stiller, liebte sie in ihm den väterlichen Mann, dem sie Verehrung zollen kann. Die Welt findet, dass diese beiden Prominenten, diese Lebenssieger und vergötterten Halbgötter ausnehmend gut zueinander passen. Wenn sie in Hollywood im „Russian Eagle“ oder bei „Musso Frank“ miteinander auftauchen, beide von der Natur überreich mit Talent beschenkt, beide auf eine seltene und vergeistigte Weise schön, sind sie Hollywoods interessantestes Paar. Gilbert, so meint man allgemein, war nicht verfeinert genug für diese Frau; Rouben Mamoulian war zu sehr amerikanisierter Erfolgsmensch und Spitzenverdiener, als dass er ihr Lebenspartner hätte sein können. Der Magier des Orchesters aber, ist einer der wenigen Männer, die sich an ihrer Seite nicht lächerlich oder parvenuehaft ausnehmen.
     Kein Zweifel, dass Greta zu dieser Zeit den Eindruck einer glücklichen Frau macht. Häufiger als früher lacht sie in Gesellschaft ihr lautloses, innig vergnügtes Lachen, das den ganzen schmalen Körper schüttelt. Diese Frau, die man nur in flachen Spangenschuhen, Pullovern und Baskenmützen gewöhnt ist, erscheint plötzlich bei Parties in französischen Abendkleidern, die sie mit der Würde einer Königin, verbinden mit dem Chic eines Mannequins zu tragen versteht. Die Schweigsame wird unterhaltsam. Sie spricht über Musik und Kunst, und eine erstaunte Gesellschaft, die früher an ihrem Geschmack nur herumrätseln konnte, erfährt, dass sie in der Musik Grieg und Tschaikowskij liebt, und in der Malerei Renoir und Modigliani.
     Im Herbst 1938 befinden Stokowski und Greta sich in Ravello in Italien. Man erzählt von der Villa Cimbrone, von Marmorstufen, die ins Meer führen, Zypressenhainen, Leidenschaft...
     Es heißt, die Hochzeit stehe unmittelbar bevor; Hollywood-Blätter spekulieren schon über Gretas Brautkostüm, „Eingeweihte“ wollen wissen, dass die Zeremonie in der Greta von Stiller hinterlassenen Villa Lidingö bei Stockholm stattfinden solle. Die Dementis, die bald folgen, werden erst nicht geglaubt, dann übergangen, schließlich überreich kommentiert. Ha, man wußte es ja, diese Frau werde niemals heiraten, kein Mann könne ihre wechselnden Stimmungen ertragen, sie sei „psychisch eheuntauglich“.
     Die Wahrheit dürfte sein, dass Leopold Stokowskis Töchter aus seinen zwei früheren Ehen, die von ihrem Vater vergöttert werden und ihn ihrerseits vergöttern, sich mit dieser „Stiefmutter“, die ihn an Ruhm wohl noch übertrifft, nicht abfinden wollen. Kurze Zeit nach dem, was Stokowskis Biographen, die „Garbo-Episode“ nennen, heiratet er jedenfalls die Millionenerbin Gloria Vanderbilt, mit der er noch heute in glücklicher Ehe lebt. Gretas Teil ist noch einmal, sich stolz und traurig zurückzuziehen, sich wieder einzukapseln in ihre Träume.
     So paradox es klingt: Die angebetetste, begehrteste Frau des Films, die während ihrer Karriere nicht weniger als zweitausend Heiratsanträge erhielt, davon mehrere hundert von Männern in prominenter Stellung, hat, wie man volkstümlich sagt, „kein Glück in der Liebe“. Sie hatte Erfolg „bei“ Männern, aber nicht „mit“ Männern. Die Dreihunddreißigjährige, auf der Höhe des Ruhmes und des reifen Frauentums, wird vom Schicksal zur kargen Kost der Resignation verurteilt.

Gaylord Hauser und die lachende Garbo
     Es ist nicht festzustellen, ob Greta damals wirklich, wie man erzählte, einen Nerven-zusammenbruch erlitt. Wenn es sich tatsächlich so verhielt, so gesundete sie offensichtlich schnell, denn nicht lange nach dem Ende der „Affaire Stokowski“ erscheint sie in dem entzückenden Film „Ninotschka“, in dem die Welt zum erstenmal eine heitere, eine lachende Garbo sieht.
     Allerdings fällt in diese Zeit auch eine Begegnung, die für sie sehr bedeutungsvoll ist. Sie macht nämlich die Bekanntschaft des nachmals weltbekannten Ernährungsspezialisten Gayelord Hauser.
     Zu dieser Zeit ist Mr. Hauser freilich noch nicht der umschwärmte Apostel des Lebensglücks durch Yoghurt und Melasse, ist noch nicht der reiche Businessman, der im Flugzeug durch die Welt reist, sein vegetarisches Evangelium verkündet, daneben Bestseller-Autor wird und Anteile an Riesenunternehmen für zeitgemäße Ernährung besitzt. Er ist ein etwas über vierzig Jahre alter, großer, schlanker und eleganter Lebensreformer echt amerikanischer Prägung, der den wohl-geformten Kopf voll hat mit ehrgeizigen, dabei wirklich aufrichtigen Plänen, wie er die Menschen glücklicher machen könne. Der einstige Deute ist so amerikanisiert, dass er über das „Glück“ keine philosophischen Spekulationen anstellt, sondern meint, es sei einfach durch vernünftige, leichte Ernährung, Sport und allgemeine „Glücksbereitschaft“ zu erringen. Er hält Vorträge in Schauspielerkreisen und schreibt gelegentlich eine Broschüre. Da er ein hübscher, amüsanter und gutmütiger Mensch ist, finden sich auch schon ein paar prominente Künstler, die nach seinen Vorschriften leben.
     Dieser Mann entdeckt Greta Garbo, und das ist durchaus verständlich. Ihre alte Sehnsucht nach einem einfachen Leben, nach Licht, Wind, harmloser Heiterkeit, gesunder Nahrung, nach einem Dasein ohne scharfe Reize ist der Lebensauffassung dieses Mannes verwandt, der immer wieder seine Arme ausbreitet und mit eindrucksvoller Geste seiner großen, schön geformten Hände so überzeugend sagt: „Wollen Sie doch nur glücklich sein, Sie müssen es nur wollen...“ Mit Gayelor Hauser läuft sie morgens durch taufeuchte Wiesen, füttert Eichhörnchen, schwimmt. Statt französischer Soupers vor tropfenden Kerzen in Luxuslokalen bietet er ihr Picknicks aus Hornbrot, Salaten und Früchten im Sonnenlicht, statt des Atelierklatsches oder scharfer Bonmots heiteres Gelächter über harmlose Kleinigkeiten.
     In diesen Tagen kommt ihr Film „Ninotschka heraus, die heiter ironische Story einer ernsthaften kleinen Sowjet-Agentin, die sich zum Westen bekehrt, der in Gestalt eines distinguierten Parisers ihren Weg kreuzt – zum Westen und zum Lachen! Die lachende Greta, die untragische, undämonische, ist die Filmsensation des Jahres 1939. Niemand erzählt mehr von „Nerven-zusammenbrüchen“, man trachtet sogar, ihre Menschenscheu zu vergessen. Man will die „heitere Greta“, wie man einst die „mysteriöse Garbo“ wollte.

Die Niederlage

     Zur großen Überraschung des Filmpublikums wartet die „wiedergeborene“, die „zur Heiterkeit bekehrte“ Greta volle zwei Jahre, bis sie einen weiteren Film dreht „Die Frau mit den zwei Gesichtern“. Dieser, der bis heute ihr letzter bleiben sollte, ist wiederum eine Komödie, wie „Ninotschka“ es war. Freilich, es wird keine „Ninotschka“ daraus. Die Handlung krankt an Einfallsarmut: Eine ernste, zurückhaltende Ski-Lehrerin, welcher der Gatte davonzulaufen im Begriffe steht, gewinnt den Ungetreuen wieder, indem sie sich für ihre eigene, elegante und tanzfreudige Schwester ausgibt. Das ist wohl ein recht dünnes Lustspiel. Kommt dazu, daß nicht, wie in „Ninotschka“, der geistreiche Lubitsch Regie führt – der Regisseur, den Greta vor allen anderen schätzt –, sondern der Routinier George Cukor, dem die ironischen Zwischentöne weniger liegen als die alte, bewährte Melodramatik.
     Niemand sagt offen, daß Greta in diesem Film „schlecht“ sei, man findet kaum Kritiker, die ihn klar ablehnen. Dennoch wird er ein Mißerfolg. Gretas Verehrer schweigen betreten, wenn von der „Frau mit den zwei Gesichtern“ die Rede ist. Da und dort flüstert man, daß sie die Lustigkeit übertreibe, meint daß der „Swing“, den sie in einer Szene tanzt, geradezu peinlich sei. Ein Mißerfolg eben – der erste, in ihrer ganzen Karriere, die Niederlage...
     Hier muß hinzugesetzt werden, daß dieser Fehlschlag kaum erklärbar ist. Greta spielte gut. Sie wäre nach 20 Jahren Filmarbeit – schon aus Gründen bloßer Routine – gar nicht imstande gewesen, nicht gut zu spielen. Das Drehbuch war mäßig, gewiß. Aber waren die stories ihrer alten Riesenerfolge „Wilde Orchideen“, „Romance“ etwa dichterische Meisterwerke? Die Niederlage kam aus dem Nichts, furchtbar, wie ein Schlag, verstandesmäßig nicht fassbar, nur mit dem alten, ehrwürdigen Schauspieleraberglauben hinzunehmen als ein Schicksal.

Die Jahre verrinnen
     Die Ablehnung der Öffentlichkeit wird schroffer, so daß Hollywoods Klatschtante, Louella Pearson, sagt: „Für uns ist sie vergessen, wir wollen keine Stars, die nicht mit der Öffentlichkeit zusammenarbeiten...“

 

F i l m s t a r   o h n e   S t a r a l l ü r e n :
Die Garbo im Mai 1952 beim Verlassen des Clippers
auf dem Pariser Flugplatz Orly. Sie zog es vor, ihr
umfangreiches Handgepäck – Hutschachtel, Flug-
beutel, Schirm, Mantel und Umhängetasche – selbst
zu schleppen, um nicht fremde Hilfe in Anspruch
nehmen zu müssen.

Aufnahme A. P.

 

     Der Kreis der „Zugelassenen“ wird noch enger gezogen: Da sind George und Valentina Schlee, beide russische Flüchtlinge von 1918 sie die exklusivste Modekünstlerin der USA, er ein kultivierter Weltmann alter Schule. Da sind Gayelord Hauser und dessen Manager Frey Brown, da sind Cecil Beaton, der Schriftsteller John Gunther und die gleichfalls unzugängliche Gräfin Mercedes d'Acosta. An welche von diesen Freunden die Garbo eher beruflich und an welche sie mehr menschlich gebunden ist, läßt sich nicht entscheiden. So sagt man zum Beispiel von Frey Brown, er verwalte nur ihr Vermögen, während im Falle Gayelord Hauser beobachtet wird, daß er sich auch in Europa auffallend oft an denselben Orten aufhält wie sie.
     Das Ruhelos-Irrende bestimmt auch ihre Pläne: Gestern wollte sie mit dem Produzenten Walter Wanger eine „Duchesse des Langeais nach Balzac drehen, heute heißt es, sie unterhandle mit John Gunther wegen der Verfilmung seines „Death be not proud“, um eine Mutterrolle zu übernehmen. Dann wieder sagt man, sie plane eine Verfilmung des Lebens der Sarah Bernhardt. Aus all dem wird nichts; die Projekte werden vom Winde verweht. Woran liegt das?
     „Sie hat Angst“, meinte jüngst der amerikanische Regisseur Billy Wilder, der Schöpfer des berühmten „Sunset Boulevard“ als man ihn in Europa nach einem „come back“ der Garbo befragte. Aber wovor sollte sie Angst haben? Ihr einzigartiges Talent, ihr Genie kann sie nicht verlassen haben wie ein ungetreuer Geliebter. Ihre Schönheit ist intakt! Man lasse sich nicht täuschen von den jüngsten Bildern, die sie in fast skurriler Aufmachung irgendwo zeigen, wo sie sicher nicht wünschte, photographiert zu werden. Man leibe eingedenk, daß diese auf ihren letzten Photos in fast wildem Schrecken und abgrundtiefer Trauer vor sich hinblickende Frau nicht das mindeste „Make-up“ verwendet. Unter den Händen jener kosmetischen Fachleute, die noch aus der 54jährigen Gloria Swanson eine attraktive Frau machten, würde die 47jährige Garbo in fast unveränderter Schönheit erblühen. Ihre Angst kann also im letzten Grunde nur die alte, sinnlose, allgemeine Weltangst sein, ihre Traurigkeit nur der Ausdruck des an der Welt leidenden Individuums. „Weltschmerz“ hätte man im vergangenen Jahrhundert gesagt.
     In Hollywood, der Stätte ihres Glanzes, hält sie sich nur noch selten aus, vielleicht weil dort die Schatten Mauritz Stillers und John Gilberts lebendig werden, vielleicht auch, weil im heutigen Hollywood eine realistisch-unbarmherzige Filmkunst entsteht, eine gewisse Hemingway-Atmosphäre in den Ateliers herrscht, die ihr, der letzten authentisch romantischen Künstlerin, nur wehe tun kann. Meist ist sie in New York, wo man sie häufig mit Freunden in teuren Antiquitätenläden sieht, wo sie viel besichtigt und wenig kauft, wiewohl sie unwahrscheinlich reich ist. Immer öfter werden übrigens die Europa-Reisen unter dem Pseudonym Harriet Brown, ziellose Fahrten nach Frankreich, Italien, Österreich.
     So ist denn schließlich aus jener Greta, aus „Keta“, der Kleinen aus der Inselstadt, die Cecil Beaton ein „gesundes Bauernmädchen“ nannte, doch die „geheimnisvolle Lady“ geworden, als die Hollywood sie anspries, zu Zeiten, da sie noch nichts wollte, als schlicht glücklich sein. „Geheimnisvoll“: Aber sie ist es nicht im filmischen Sinn des männerverzehrenden Vamps, sondern in einem tiefen, menschlich ergreifenden Sinn. Ihr Schicksal wird man noch oft deuten. Ihre Leistung, die glücklicherweise filmisch festgehalten ist, wird bleiben.

E N D E

 

Copyright by Presse-Agentur L. Dukas, Zürich

 

 
 
  
Part V
   

 

from:   Frankfurter Illustrierte       07. Dezember 1952 * Nr. 49
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