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Greta Garbo:
Seit 43 Jahren auf der
Flucht vor der Kamera


Als die weltberühmte Schauspielerin
ihren Beruf aufgab, leistete sie einen
Schwur, den sie niemals gebrochen hat

 

                            
Oben: Mit fast 80 Jahren hat die               
Garbo noch immer ein interessantes,          
ausdrucksvolles Gesicht                     
Rechts: Die „Göttliche“ als Star              
               

 

Niemand nimmt von der Frau mit den langen grauen Haaren und der großen Sonnebrille Notiz. In Klosters, dem bekannten Schweizer Urlaubsort, ist man an Touristen gewöhnt. Und ältere Damen interessieren erst recht niemanden. Dabei ist die Frau in Strickjacke, langer Hose, festen Wanderschuhen, die den Spazierstock lässig geschultert hat, eine der rätselhaftesten Persönlichkeiten unserer  Zeit. Niemand anders als die große Hollywood-Diva Greta Garbo ist es, die in Begleitung ihrer Freundin Cecile de Rothschild durch die Straßen bummelt und ängstlich darauf achtet, nicht entdeckt zu werden.
     Seit Jahren verbringt die „Göttliche“ ihren Urlaub in Klosters, aber dort wie in New York, wo sie lebt, taucht sie unter in die Anonymität. Sie besucht niemanden, empfängt niemanden, und wenn sie aus dem Haus geht, dann nur in grauer Tarnkleidung – möglichst schlicht und vor allem unauffällig.
     Das selbstgewählte Leben in völliger Isolation kommt nicht von ungefähr. Schon seit 43 Jahren ist die Garbo auf der Flucht vor der Kamera. Als die Weltberühmte Schauspielerin damals ihren Beruf aufgab, leistete sie einen Schwur, den sie niemals gebrochen hat: keine Filme mehr, kein Rampenlicht und vor allem keine Öffentlichkeit.

 


Sportliche Kleidung, dunkle Brille
– so tarnt sich Greta Garbo

Cecile de Rothschild ist die einzige
Freundin, mit der die Garbo heut
noch ständigen Kontakt hat

 

     Ursache für ihren Entschluß, der Welt für immer den Rücken zu kehren, war ein beruflicher Mißerfolg. Ihr letzter Film „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ kam beim Publikum nicht an. Daraufhin sagte die bis dahin erfolgsverwöhnte Diva Hollywood ade. Sie konnte es nicht ertragen, von den Menschen, die sie immer verehrt hatten, im Stich gelassen zu werden.
     Es war nicht das erstemal, daß die „Göttliche“ vor den Menschen flüchtete. Auch als sie noch der Superstar war, zog sie sich von zeit zu Zeit in die Einsamkeit zurück.
     „Ich brauche das, um zu überleben“, gestand sie einmal in einem der seltenen Momente, in denen sie aus sich herausging. „Alle halten mich für eine Göttin der Leinwand, doch ich bin nur eine bedauernswerte Frau, die sich verstecken muß, um nicht von der Menge aufgefressen zu werden.“
     Auch heute noch, mit ihren 70 Jahren, hat Greta Garbo Angst vor der Menge. Der Mythos, den sie ungewollt selbst geschaffen hat, läßt sie nicht los. Noch immer gelten Fotos von ihr als Sensation, noch immer versuchen Produzenten, sie für eine Filmrolle zu gewinnen.
     Aber die Garbo scheint weitaus mehr Sinn für die Realität zu haben als manch andere alternde Diva, die vergangenen Glanzzeiten nachtrauert. Sie weiß, daß sie nicht wieder da anknüpfen kann, wo sie mit 36 Jahren aufgehört hat. Mag mancher sie auch für schrullig halten – ihren Entschluß, sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben, muß man einfach respektieren.

Dorothee Jassny

 

from:   Auf einen Blick     Nr. 50   1984
© Copyright by   Auf einen Blick 

 

 

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